Autobiographischer Exkurs zum häufigen Stuhlgang
Der Dichter klagt dem Denker, er müsse in den letzten Monaten lästig häufig seinen Darm entleeren, er mache sich Sorgen um dessen Gesundheit. Wieso er sich Sorgen mache, erkundigt sorglos sich der Denker: doch gut sei es, wenn der Dreck rausgehe. »Aber man muss doch die Nährstoffe rauslösen aus der Nahrung, die Energie! Das braucht doch Zeit!« Jedes Ding brauche seine Zeit auf Erden, gewiss, doch die Menschen äßen verschieden und sie tränken verschieden und sie schissen verschieden. Ob der Dichter denn zufrieden sei mit der Konsistenz seines Kots: mit dem, was hinten rauskomme am Ende des Tages, in der Mitte oder an dessen Anfang? »Zufrieden? Das nicht. Das nie. Aber eh noch nie.« Das sei nicht neu, räumt der Dichter ein, es sei überhaupt ja doch nur Scheiße. Eben drum, beschwichtigt der Denker: was raus komme, sei zuvor drin gewesen, und am andern Ende, dem Mund, habe es noch gut, vielleicht gesund ausgesehen, sonst wäre es gar nicht reingekommen; und wie hätte es, dieser Verschlechterung der Konsistenz in so kurzer Zeit nach zu urteilen, besser werden können, wäre es länger drin geblieben? Nicht besser für sich, aber dichter: Dichte sei ein Zeichen von Wert, insistiert der Dichter, zu welchem Zwecke er die Zufuhr von Speisen erhöht habe, kontraproduktiv womöglich. »Die Notdurft tut not. Regelmäßig.« Das Weitere regle die Mathematik, entscheidet der Denker, schließlich auch den Zusammenhang zwischen Ein- und Ausgang in einer, seinetwegen des Dichters privater Verwertungskette. »Die?«